Zum Weltfrauentag: HIV-Infektionsrisiko für Frauen wird unterschätzt
Landesverband Sexuelle Gesundheit mahnt mehr Schutz für Frauen an
Sehr geehrte Alle,
zu Ihrer Information und mit der freundlichen Bitte um Weiterverbreitung erhalten Sie aus o.g. Anlass die unten folgende Pressemitteilung vom Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen. Hinweise auf Kontakt und weiterführende Informationen stehen am Ende des Nachrichtenfeldes.
Hannover. Zum Weltfrauentag am 8. März macht der Landesverband Sexuelle Gesundheit (ehemals Aidshilfe) auf die Situation HIV-positiver Frauen in Niedersachsen aufmerksam. „Seit Jahren ist die Lage unverändert: Bei Frauen werden Ansteckungen oft erst im späten Stadium erkannt, denn die Präventionsarbeit wird im ärztlichen Arbeits- und Beratungsalltag mit Frauen zu häufig ignoriert“, sagt die Vorständin des Verbandes, Ingrid Mumm. „Dabei entfallen rund 20 Prozent der festgestellten Neuansteckungen mit HIV in Niedersachsen auf Frauen – der Bedarf ist also deutlich zu sehen“, betont sie.
Um die Notwendigkeit für mehr Aufklärung ins gesellschaftliche Bewusstsein zu holen, veranstalten die Mitgliedsorganisationen des Landesverbandes zum Frauentag in mehreren Städten Aktionen: Unter anderem in Braunschweig, Osnabrück, Göttingen, Wolfsburg und Hildesheim verteilen ehren- und hauptamtlich Helfende Pakete mit Vaginalkondomen, Hygieneprodukten und Informationsmaterial. „Jede Frau sollte Bescheid wissen, wie sie sich selbst wirkungsvoll gegen Ansteckungen mit sexuell übertragbaren Infektionen schützen kann und wo sie im Zweifelsfall schnell Hilfe bekommt und sich testen lassen kann“, sagt Mumm. Um sprachliche Hürden abzubauen, liegt den Paketen ein Flyer bei, der die Test- und Beratungsangebote des Landesverbandes Sexuelle Gesundheit in elf Sprachen erklärt. Die Aktionspakete bekommen Frauen in ausgewählten gynäkologischen Praxen, Beratungsstellen, Frauenhäusern oder in der Öffentlichkeit. Die Kampagne wird aus Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert.
„Unser Verband - die frühere Aidshilfe - und unsere Mitgliedsorganisationen mit vielen aktiven Menschen in ganz Niedersachsen sind auch für die sexuelle Gesundheit von Frauen ansprechbar“, bekräftigt Mumm. Aus Sicht des Verbandes ist es längst überfällig, die Stelle einer Frauenreferentin auf Landesebene einzurichten. Bislang fehlen dafür die finanziellen Mittel. „Gerade Niedersachsen als Flächenland hat bislang keine ausreichende Beratungsmöglichkeiten für Frauen, die mit HIV leben“, kritisiert Mumm. Nötig seien auch Schulungen zu Fragen rund um HIV und Kinderwunsch, Schwangerschaft, Stillzeit, Verhütung und Wechseljahre. „Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte bringen Themen mit, die eine extra fachkundige und sensible Beratung nötig machen, zum Beispiel wenn es um sexuelle Gewalt, weibliche Genitalverstümmelung und andere Traumata geht“, erklärt Mumm.
Bildmaterial zur anlassbezogenen honorarfreien Verwendung (Fotos: Landesverband Sexuelle Gesundheit) finden Sie unter
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Medienkontakt LSGN
Christin Engelbrecht
Geschäftsführung
Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen /
Aidshilfe Niedersachsen
Schuhstr. 4, 30159 Hannover
Tel. 0173 / 6132072
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